Über Aktualität

.
.
.

Unter Radio und Fernsehen steht eine Auswahl der Sendungen. Eine kleine Titelchronik, in der sich viele Beteiligte und Mitwirkende wiederfinden, ohne daß sie hier ausdrücklich genannt sind.

Diese Titel geben aber auch Kunde von Themen, die mich lange beschäftigt haben und die mich weiter verfolgen. Womit die Frage, ob sie noch aktuell sind, eigentlich schon beantwortet ist.

Sind nicht die meisten Geschichten unendlich?

Wenn man jemandem erklären soll, was „paradox“ ist, kann man die Aktualität abgehandelter Ereignisse als Beispiel nehmen: Sie sind „erledigt“ und wirksam zugleich.

Wir sind immer so von gestern, wie es gestriger gar nicht geht, weil alles schon einmal da war. Wir werden ja täglich hungrig und müde wie Leute vor dreitausend Jahren. Und gleichzeitig sind wir so unersättlich voll Neugier, daß wir uns jede alte Geschichte als den letzten Schrei andienen lassen. Und manchmal sind die ältesten Geschichten auch tatsächlich umwerfend neu. Es kommt darauf an, wer sie wann, wem, wie erzählt.

Das Paradoxe also an unserer Wirklichkeit: Wir können gar nicht radikal genug erfassen, wie unsäglich alt und oft vollzogen unsere Lebensumstände sind. Und gleichzeitig können wir nicht radikal genug erfassen, wie schnell die Erde sich dreht und Neues auf uns einprasselt – und bewältigt werden will, also zunächst wenigstens geordnet und erkannt.

In diesem Spagat verlieren manche die Balance.